Dienstag, 16. Januar 2007
"Weird Al" Yankovic - Der Meister ist zurück!
Straight Outta LynwoodIn unserer neuen Wohnung habe ich endlich mal wieder Muße und Gelegenheit, in freien Stunden der Ruhe (oder beim Abwaschen) andächtig einem Tonträger zu lauschen. Ein erfreulicher Fakt, den auch der Weihnachtsmann nicht übersah und mich zum Fest der Liebe mit dem neuen Album von "Weird Al" Yankovic, Straight Outta Lynwood betitelt, beglückte. Der alte Mann hat eben Geschmack - ihr hoffentlich auch, so dass ich Weird Al an dieser Stelle nicht mehr großartig vorstellen muss. Trotzdem gibt es einen kurzen Abriss der Karriere des Meisters und meinen Senf zur neuen CD, die passend zur modernen Zeit im Doppelpack mit einer Bonus-DVD daherkommt.
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Weird Al Yankovic - Straight Outta Lynwood (CD + DVD)
I got more Chins than ChinatownWeird Al Yankovic bringt seit 1983 Alben heraus und ist vor allem bekannt für seine Parodien populärer Songs und die dazugehörenden genialen Musikvideos. Den kultigen Filmknaller UHF machte er auch noch, aber eine adäquate Huldigung dieses Epos hebe ich mir für später auf. Meine erste Berührung mit Alfred Yankovic hatte ich in den Achtzigern durch die vereinzelte Ausstrahlung des legendären Fat-Videos (Parodie von Michael Jacksons Bad) im Kabelfernsehen. Der Clip hinterließ einen tiefen Eindruck, und da die Tonträger in Deutschland nicht veröffentlicht wurden und es auch sonst keinerlei Infos gab, wuchs Weird Al in meinem kindlichen Geist zu einer Kultfigur von beinahe mythologischer Größe heran. In den frühen Neunzigern kehrte er dank MTV und der Ausstrahlung des Smells Like Nirvana-Clips zurück in mein Leben. 1996 war es dann soweit: in der Import-Abteilung der Dortmunder Karstadt-Filiale gelangte ich endlich zu meiner ersten CD des Meisters, Bad Hair Day betitelt. Schmuckstück dieser CD, und ebenfalls mit einer phänomenalen, in Deutschland viel zu selten gezeigten Video bedacht, ist Amish Paradise, Weird Als Interpretation von Coolios Gangsta's Paradise.

MC Escher is my favourite MCBevor ich abschweife, hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass es eine neue CD gibt und diese bei mir unterm imaginären Christbaum lag? Dieses Album ist nämlich endlich mal regulär im deutschen Handel zu haben. Straight Outta Lynwood bietet zwölf Tracks, angeführt vom Opener White And Nerdy, zu dem es übrigens, wer hätte es gedacht, auch ein phantastisches Video gibt. Wie immer sind die Texte ein Genuss für alle des Englischen mächtigen Hörer. Das war und ist wohl auch das größte Handicap des Meisters außerhalb englischsprachiger Gefilde - wer's nicht versteht, hat nicht halb soviel Spaß. Es gibt auch eine Abwandlung von Green Days American Idiot (hier: Canadian Idiot) und neben weiteren Coverversionen wie immer verschiedene lustige Eigenkompositionen. Ein Highlight ist hier die an kitschige Popschnulzen wie Heal The World gemahnende ironische Anti-Piraterie-Hymne Don't Download This Song, die man ganz dem Humor des Meisters entsprechend umsonst von seiner Hompage laden kann. Leider sind mir die Originale zu den meisten Parodien nicht oder nur flüchtig aus dem Radio bekannt; die amerikanischen und deutschen Charts unterscheiden sich scheinbar doch deutlich. Schwamm drüber.

Der CD liegt übrigens noch eine DVD mit sechs Zeichentrick-Clips zu den Eigenkompositionen bei. Das zum Brüllen komische White And Nerdy Video ist leider nicht drauf und muss anderweitig beschafft werden, eine Mühe die sich absolut lohnt. Fazit: Weird Al is back und das ist auch gut so. Wann kommen die Deutschland-Tour und der neue Film (träum)???

Text © J. van Kempen; Bilder © bei den jeweiligen Urheberrechtsinhabern

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